Spielspaß für Ökofuzzis

Hitzige Diskussionen um Spielregeln. Streit um die Augenzahl, wenn ein Würfel auf Kipp steht. Ein Mitspieler, der penibel auf die Einhaltung aller Regeln beharrt. Eine Spielerin, die immer so gut ist, dass sie sich ständig gegen Vorwürfe des Schummelns wehren muss. Einer, der mit riesigem Glück selbst die schlechtesten Entscheidungen genial aussehen lässt. Und ein schlechter Verlierer, der nach dreieinhalb hart umkämpften Stunden und kurz vor Ende des Spiels das Brett umwirft und behauptet, dass er ja eigentlich gewonnen hätte. Das alles gehört zu einem gelungenen Spieleabend. 

Ein Spiel mit Gewissen?

In den letzten Monaten stand man immer wieder vor der Herausforderung, ausreichend Beschäftigung in den eigenen vier Wänden zu finden. Serien gucken, Bücher lesen, Gesellschaftsspiele spielen. Besonders die Spiele erlebten entgegen der Erwartungen einen kleinen Aufschwung. Zwar konnten Spieleabende nicht mehr wie gewohnt in geselliger Runde stattfinden, aber mit etwas Fantasie und einem Videochat-Programm war das nur eine kleine Hürde.

Dennoch machen Spiele natürlich am meisten Spaß, wenn man sie auch wirklich zusammen spielt. Dann wird sich unterhalten, gescherzt, diskutiert, gelacht und auch mal gestritten. Da kann man sich am Ende nur gut fühlen. Aber wie ist das eigentlich beim Kauf? Kann man seine Spielesammlung ruhigen Gewissens bis unter die Decke aufstocken? Oder sollte man sich lieber Gedanken darüber machen, dass mit jedem Spiel ja auch Ressourcen verbraucht werden. Papier, Pappe und eine oft nicht unerhebliche Menge Plastik werden verarbeitet, damit wir die perfekten Bedingungen für einen erfreulichen Spieleabend haben.

Spiele machen natürlich am meisten Spaß, wenn man sie auch wirklich zusammen spielt. Dann wird sich unterhalten, gescherzt, diskutiert, gelacht und auch mal gestritten. Da kann man sich am Ende nur gut fühlen.

Wenn man es mit der Plastikfreiheit ganz genau nimmt, ist es tatsächlich nicht so einfach, eine größere Auswahl von Spielen zu finden. Spielfiguren bestehen meist komplett aus Kunststoff, Spielkarten und Kartons sind oft damit überzogen. Dadurch sind sie weniger empfindlich. Besonders wenn man dazu neigt, im Eifer des Gefechts Gläser umzuschmeißen. Das gilt aber natürlich genauso, wenn man sie später einmal aussortiert und entsorgt. Was mit Plastik passiert, wenn man es nicht mehr gebrauchen kann, wissen die meisten ja bereits. Für alle anderen (ebenso wie für die Experten) gibt es jetzt ein Spiel, das genau solches Wissen vermitteln möchte.

Ein Spiel für Ökofuzzis

Ein nachhaltiges Quiz: Ökofuzzi. Foto: Blauer Leben.

Ökofuzzi – Das Umweltquiz. Was zuerst nach einer unterschwelligen Beleidigung klingt, ist eigentlich nur ein selbstironischer Hinweis darauf, dass es durchaus erstrebenswert ist, sich um seine Umwelt zu sorgen. Während Ökofuzzi für viele ein etwas negativ behafteter Begriff für eine Person ist, die sich sehr deutlich für den Umweltschutz einsetzt, kann man diesen Titel nun im Rahmen eines Kartenspiels gewinnen. Und anschließend mit Stolz tragen. Umsonst gibt es den aber natürlich nicht. Bei insgesamt 200 Fragen, die das Alltagswissen der Kontrahenten bezüglich Nachhaltigkeit und Umweltbildung testen, stellt sich schnell heraus, wer diesen Titel wirklich verdient hat. Eifriges diskutieren und gegenseitiges übertrumpfen sind da inklusive. Ebenso wie die Gefahr, sich beim Lesen der einen oder anderen Antwort zu verschlucken. Denn die Fakten sind nicht nur lehrreich, sondern auch regelrecht spektakulär. Mal positiv, mal weniger.

Wie viele Jahre dauert es, bis sich eine Kinderwindel im Meer zersetzt hat? Wie viele Liter Wasser fließen in die Produktion einer Jeans? Wie viel kg Papier verbraucht jeder Deutsche im Durchschnitt pro Jahr? Diese und ähnliche Fragen muss man bei Ökofuzzi beantworten.

Wie viele Jahre dauert es, bis sich eine Kinderwindel im Meer zersetzt hat? Wie viele Liter Wasser fließen in die Produktion einer Jeans? Wie viel kg Papier verbraucht jeder Deutsche im Durchschnitt pro Jahr? Wer bei unseren bisherigen Workshops dabei war, hat gute Chancen, diese Fragen richtig zu beantworten. Da die Fragen aus verschiedenen Kategorien mit Bezug zu Nachhaltigkeit kommen, ist aber auch so für jeden etwas dabei. Lebensmittel, Mobilität, Kleidung, Energie und vieles mehr.

Angesprochen werden sollen mit diesem Angebot vor allem umweltbewusste Menschen und solche, die es werden wollen. Aber auch Personen, die das Thema noch nicht so begeistert, es aber für wichtig halten. Insbesondere soll das Spiel zeigen, dass Nachhaltigkeit und Umweltbildung nicht teuer, langweilig oder mit Einschränkungen verbunden sein müssen. Wenn man dabei Spaß hat, dann fällt das Aufnehmen der Informationen viel leichter.

Ein Spiel von Ökofuzzis

Wahre Ökofuzzis sind übrigens nicht nur die Spielerinnen und Spieler, sondern auch die kreativen Köpfe hinter dem Spiel. Elisa und Matthias, die normalerweise einiges an Zeit in das Programm von Perpetuum Mobility e. V. investieren, hatten die Idee zu Ökofuzzi während unserer Nachhaltigkeitsworkshops. Das Umweltquiz, das mal in Gruppen, mal als “1, 2 oder 3”-Version stattfand, war stets spannend, schockierend und motivierend zugleich. Bei dem davon inspirierten Kartenspiel Ökofuzzi ist Nachhaltigkeit nicht nur Thema, sondern Programm. Blauer Leben nennt sich das frisch geschlüpfte Startup, das das komplette Produktdesign darauf ausgerichtet hat. So findet man im gesamten Spiel kein Plastik, dafür Recyclingmaterialien, wo es geht und wenn man es bestellt, kommt es auch noch in einer ganz besonderen Versandverpackung.

Bei Ökofuzzi ist Nachhaltigkeit nicht nur Thema, sondern Programm. Blauer Leben nennt sich das frisch geschlüpfte Startup, das das komplette Produktdesign darauf ausgerichtet hat.

Die Spielkarten sowie die Schachtel werden auf FSC-zertifiziertem Papier gedruckt. Durch die Herstellung in Deutschland werden Lieferwege minimiert. Verschlossen wir das Spiel mit einer Banderole, die zu 100 Prozent aus Recyclingpapier besteht. Und dann ist da ja noch die erwähnte Versandverpackung. Das ist nämlich kein traditionelles Einwegpaket, sondern eine Biomülltüte aus Papier. Die kann dann nach dem Auspacken direkt als solche genutzt werden. Auch hier zeigt sich der Mehrwert von Kooperationen. Die Abfallwirtschaft Landkreis Aurich unterstützt die beiden Gründer im Rahmen ihrer “TRENN DICH KORREKT”-Kampagne mit den Biomülltüten, auf denen als Bonus direkt Hinweise zur richtigen Mülltrennung stehen.

Größere Mengen können so leider nicht verschickt werden. Dafür kommen die dann in einem wiederverwendeten Karton, der so ein zweites Leben bekommt. Auch wenn er vielleicht nicht mehr in einwandfreiem Zustand ist. “Verpacken mit Macken” könnte man da sagen. So kann dafür gesorgt werden, dass kein Müll entsteht und wenn das Spiel dann irgendwann am Ende seiner Lebenszeit angekommen ist, keine Belastung für die Umwelt darstellt. Damit soll nicht nur der spannende Spieleabend gesichert, sondern gleich auch noch eine ganze Branche inspiriert werden.

Ein Vorhaben, das man gemeinsam umsetzt

Das einzige Problem: Als junges Startup hat man nur selten das nötige Kleingeld für einen Spieledruck unter der Matratze liegen. Darum haben sich die beiden Gründer für eine Crowdfunding-Kampagne entschieden. Nach dem Ganz-oder-gar nicht-Prinzip wurde dabei gemeinschaftlich das Finanzierungsziel, mit dem die Herstellungskosten gedeckt wurden, erreicht. Mittlerweile wurde diese erfolgreich beendet, das Spiel ist in den Druck gegangen und wurde für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis nominiert. 

Viele nachhaltige Spiele starten mit einer kleinen Idee. Dabei kann jeder helfen diese Werte wachsen zu lassen. Frank von nebenan, der gern mit Freunden Spiele spielt. Elke, die als Vorsitzende eines Vereins den Spiele-Leitfaden für verschiedene Aktionen nutzen kann. Manuel, der als Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmen noch das richtige Geschenk für seine Mitarbeiter sucht. Kim, die als Projektmanagerin mit dem Zero-Waste-Workshop den Umweltgeist ihres Teams stärken möchte. All dies sind Angebote von Blauer Leben, mit denen weitere nachhaltige Projekte umgesetzt werden können. Wenn wir bei Perpetuum Mobility eins wissen, dann ist es, dass man gemeinsam alles schaffen kann. Darum drücken wir auch weiterhin die Daumen und helfen mit wo wir können. Seid ihr auch dabei?

Folgen kann man dem nachhaltigen Startup auf den sozialen Netzwerken Facebook, Instagram, Twitter und LinkedIN.


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