Info-Abend:

Zigaretten auf Norderney

Norderney – Watt Welten Besucherzentrum, 03. März 2020, 19 Uhr

Eine Wahlurne als Aschenbecher? Reagenzgläser als Taschenaschenbecher? Und riesige Eimer voller Kippen, die gesammelt werden, um daraus Neues zu erschaffen. All das ist heute möglich und eine einfache Lösung für das akute Problem der Verschmutzung durch Zigaretten.

Diese Beispiele wurden unter anderem am vergangenen Dienstagabend unter der Leitung von Elisa Bodenstab und Dr. Valeria Bers im Watt Welten Besucherzentrum vorgestellt und mit Norderneyern verschiedenster Hintergründe diskutiert. Der Norderneyer Verein Perpetuum Mobility e. V. veranstaltete in Kooperation mit der Initiative KURVE und den Watt Welten einen Info- Abend zu den Gefahren der Zigarettenkippen, dem Ausmaß deren Verschmutzung und konkreten Lösungsstrategien. Zu diesem Zwecke stellte Mario Merella vom Kölner Verein tobacycle deren innovatives Sammelsystem vor.

„Schnell wird vergessen, dass Zigarettenkippen bis zu 7000 Giftstoffe und Chemikalien enthalten, die durch Regen in unser gutes Norderneyer Grundwasser sickern“ so Bodenstab.

Zudem bestehen Filter aus Kunststoff werden über die Jahre zu Mikroplastik, das wir über Nahrung, Wasser und Luft wieder aufnehmen. Zwar kann sich keiner vorstellen eine Kreditkarte zu essen, tut dieses aber indirekt im Verlauf einer Woche.

Wie gehen wir das Problem also an? Zigarettenpfand? Anreizsysteme zum Sammeln? Oder Wahl-Aschenbecher, an denen mit der Kippe seine Stimme abgegeben werden kann?

Wie funktioniert das Sammelsystem?

Einen funktionierenden Ansatz bietet das Sammelsystem von tobacycle. Mario Merella, erster Vorsitzender von tobacycle erklärt, dass Zigarettenkippenabfall bestenfalls präventiv, trocken und separat aufgefangen werden sollte, damit die Giftstoffe gar nicht erst in der Umwelt landen. Zigarettenkippen werden so also innerhalb eines Kreislaufsystems zu Behältern für Zigarettenkippen.

„So einfach wie das Sammeln sollte auch das Recyceln funktionieren. Wir haben endlich geschafft, die zerkleinerten Kippen mit gesammelten Kunststoffen über den gelben Sack und Clean-Ups, zu extrudieren. Das entstandene Recyclat wird im Spritzgießverfahren zu Behältern unseres Systems.“ so Merella.

Besucher des Info-Abends aus verschiedenen Branchen, entschieden sich schnell bestimmte Module des Sammelsystems selbst umzusetzen. Egal ob Stadtascher, Wahlaschenbecher oder Sammelbehälter in Kombination mit Taschenaschenbechern. So kann jeder unkompliziert seinen Teil dazu beitragen Nachhaltigkeit voran zu bringen. Damit das gesamte System funktioniert, brauchen wir weitere Privatpersonen oder Betriebe, die den Wahlaschenbecher oder Sammelbehälter nutzen, um verschmutzten Böden ein Ende zu setzen. Habt ihr Interesse? Dann schreibt für mehr Informationen an info@perpetuummobility.de oder direkt an mmerella@tobacycle.de.