Perpetuum Mobility e. V. feiert fünfjähriges Jubiläum – Eine ereignis- und erfolgreiche Zeit

 

Von Matthias Sartorti

Kaum zu glauben, aber wahr: unser Verein Perpetuum Mobility wird diesen Monat 5 Jahre alt!

Die Zeit ist regelrecht verflogen. Darum haben wir uns am Wochenende hingesetzt und überlegt, was in diesen fünf Jahren alles passiert ist. Unser Fazit: Wir hatten uns viel vorgenommen und noch viel mehr erreicht!

Ein vielversprechender Start ins Vereinsleben

Alles begann im März 2019 im Wohnzimmer auf Norderney, wo eine kleine Gruppe naiv-optimistischer Menschen zusammenkam, um eine Idee zum Leben zu erwecken: Nachhaltigkeits- und Umweltbildung von Norderney in die Welt zu bringen. Dank zahlreicher bürokratischer Voraussetzungen erwies sich der Gründungsprozess bereits als erste Herausforderung. Der Rest konnte danach nur noch ein Kinderspiel werden. Und so wurde der Verein nach und nach mit Leben gefüllt.

Dagmar Flügge und Elisa Bodenstab haben den Nordsee Cleanup ins Leben gerufen.

Schnell konnten wir sehen, wie gut das Thema Nachhaltigkeit bei unserer Zielgruppe ankommt. Es dauerte nicht lange, bis wir bereits eine Reihe von Veranstaltungen organisiert und durchgeführt hatten. Beim Nordsee Cleanup gab es einen Infoabend und eine Aufräumaktion am Strand, der Society Cleanup bestand aus einer DIY Workshop-Reihe zu verschiedenen Themen wie Mode, Ernährung, Upcycling und mehr. Wir haben anderen Organisationen dabei geholfen, ein Recyclingsystem für Zigarettenkippen zu etablieren (TobaCycle), haben 5.000 Taschenaschenbecher verteilt, haben Mehrwegsysteme verbreitet (Einmal ohne, bitte) und eigene Kampagnen gestartet.

Studententeams aus München und Emden durften uns im Rahmen ihrer Studiengänge zu verschiedenen Zeitpunkten bei der Erstellung von Business Plänen unterstützen, welche wir bei einem Gründungsprogramm in Hannover weiter verfeinern durften. 

Corona sorgt für Neuausrichtung und stärkeren Zusammenhalt

Gerade als wir richtig Fahrt aufgenommen hatten, wurden unsere Bemühungen von einer Pandemie ausgebremst. Präsenzveranstaltungen waren auf einmal nicht mehr angesagt. Da unsere Mitglieder jedoch von Anfang an in ganz Deutschland verteilt gewohnt haben, lag eine große Chance in der digitalen Welt.

So haben wir die Not zur Tugend gemacht und einen digitalen Stammtisch eingerichtet. Gemeinsam kochen, Bücher besprechen oder über Filme diskutieren. Das funktioniert schließlich auch online wunderbar. Die durch die Lockdowns unfreiwillig gewonnene Freizeit haben wir genutzt, um unseren Bispill Blog zu starten, in dem wir Nachhaltigkeit in alltäglichen Situationen gesucht haben. Zusätzliches Angebot für unsere Mitglieder haben wir geschaffen mit Schulungen zu Themen wie Crowdfunding für nachhaltige Projekte, Projektmanagement für nachhaltige Projekte oder Nachhaltige Geschäftsmodelle entwickeln.

Gleichzeitig konnten wir die Zeit nutzen, um die Planung einiger großer Vorhaben voranzubringen.

Großprojekt Watt’nWagen erfüllt die Vision

Zwei Jahre Vorbereitung durch ein zehnköpfiges Projektteam nahmen im September 2021 ihren Höhepunkt, als 25 junge Menschen aus vier verschiedenen Ländern in Norddeich zusammenkamen, um einen alten Marktwagen neu zu gestalten und in ein Unverpacktmobil umzubauen. Workshops, Teambuilding und Wissensvermittlung wurden ergänzt durch Ausflüge zum Gröönlandhof oder ins Watt. Eine für die Finanzierung notwendige Crowdfunding-Kampagne wurde da fast schon im Vorbeigehen erfolgreich abgeschlossen. Die Betonung liegt auf fast. Es war viel Arbeit.

Der Watt’nWagen erstrahlt mit seinem neuen Anstrich.

Gleichzeitig konnten wir es unseren Mitgliedern ermöglichen, an Partnerprojekten in ganz Europa teilzunehmen. Bulgarien, Lettland, Malta, Portugal, Rumänien, Slowakei, Spanien. Von Nord bis Süd und Ost bis West war für jeden Geschmack etwas dabei. 

Mit dem fertiggestellten und frisch getauften Watt’nWagen konnten wir auf Norderney bei einem Probelauf eine von vielen Verschenkaktionen starten, um auf unverpacktes Einkaufen aufmerksam zu machen. Außerdem durften wir ihn auf den MKW Aktionstagen erstmals einer größeren Öffentlichkeit präsentieren. Als Sahnehäubchen sind wir für das Projekt mit dem Niedersachsenpreis für Bürgerengagement ausgezeichnet worden und sind sogar im Fernsehen bei mareTV gelandet!

Anschließend haben wir es Dank einer tollen Kooperation mit Hof Faß geschafft, unseren Traum zu verwirklichen und den Watt’nWagen auf die Märkte in Ostfriesland zu bringen, wo er heute die Menschen mit Lebensmitteln und anderen Kleinigkeiten versorgt.

Der Fokus liegt weiter auf der Zukunft

Eine ganz neue Zielgruppe konnten wir im Jahr 2023 erreichen. Eine, die schon lange sehnsüchtig auf ein Angebot gewartet hatte. Gemeinsam mit Zauberer Tim Jantzen haben wir den Umweltzauber ins Leben gerufen. 60 magische Veranstaltungen für Kindergärten lösten pure Begeisterung bei fast 3.000 Kindern aus. Dank einer vom Verein zusammengestellten digitalen Methodensammlung und den vom AWB/MKW Aurich bereitgestellten Materialiensets konnte ein nachhaltiger Effekt in den Einrichtungen sichergestellt werden. Eine Investition in die Zukunft. Ob diese eine stark erhöhte Anzahl an Zauberern im Landkreis Aurich hervorbringt, ist nicht gesichert, aber wahrscheinlich.

Auch in diesem Jahr sollen weitere Ideen umgesetzt werden. Das größte Ziel ist, das Umweltbildungsprogramm für Schulen ins Leben zu rufen. Geplant war dies bereits im Zusammenhang mit dem Start des Unverpacktmobils, nun soll es endlich konkret werden. Bis es soweit ist, stehen noch weitere Planungen an. Dass auch diese erfolgreich abgeschlossen werden, bezweifelt das Projektteam jedoch nicht. Die letzten fünf Jahre machen Mut.

Wir danken allen Partnern, Unterstützern und natürlich insbesondere allen Mitgliedern und Freiwilligen, die viel Zeit, Arbeit und Hingabe in unsere Projekte gesteckt haben und sind gespannt, was die nächsten fünf Jahre bringen.

Du hast Ideen? Wir freuen uns über neue Impulse!